Einige Hinweise bekommen wir bereits mit freiem Auge. Für eine exaktere Befunderhebung braucht es aber Hilfsmittel
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Lupe
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Mikroskop
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Dokumentation
Lupe
Die Lupe ist das einfachste Hilfsmittel für die Betrachtung des Auges.
Es gibt Lupen mit eingebauter Leuchtquelle, sonst benötigt man zusätzlich eine Untersuchungslampe.
Empfehlenswert ist eine hochwertige und möglichst verzeichnungsfreie Lupe (Aplanat) mit einer 5- bis maximal 8-fachen Vergrößerung.
Mikroskop
Für eine detailiertere Augendiagnose braucht man ein Irismikroskop. Die Anschaffung eines solchen Gerätes bedeutet eine nicht unerhebliche finanzielle Investition. Die Preisspanne zwischen den einzelnen Geräten variiert gewaltig und ist von deren qualitativen bzw. konstruktiven Eigenschaften abhängig. Vor dem Kauf sollte man sich daher über einige wichtige Fragen im Klaren sein:
Was möchte ich mit dem Mikroskop machen?
- Augen-/Irisdiagnose
- Befunddokumentation durch Fotografie
- Klinische Diagnose von Augenerkrankungen
Welche Anforderungen habe ich an ein Gerät?
- Handhabung
- Vergrößerungsstufen
- Filtermöglichkeit
Welche Optionen habe ich für die Zukunft?
- Erweiterungsmöglichkeiten
- Spätere Nachrüstung
Grundsätzlich sind bei jedem Irismikroskop 3 Elemente ausschlaggebend für die Qualität des Gerätes
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Die Leuchtquelle
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Das Mikroskop
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Die Mechanik
1. Die Lichtquelle
Anforderung
farbneutrale Ausleuchtung, regelbare Lichtstärke, möglichst geringe Wärmeabstrahlung
Leuchtquelle
Als Leuchtquelle dienen Halogenlampen (bei moderneren Geräten) oder Niedervoltglühlampen (bei alten Geräten), wobei die Halogenlampe wegen ihrer hohen Leuchtdichte und Farbtemperatur zu bevorzugen ist. Gelbverfärbungen können damit besser erkannt werden.
Diffusor
Ermöglicht eine gleichmäßig diffuse Ausleuchtung des Blickfeldes
Farbfilter
Grün: (Rotfreifilter) zur Kontraststeigerung, z. B. bei der Beobachtung von Blutgefäßen
Grau: zur Reduzierung der Lichtmenge bei gleichbleibender Farbtemperatur
Spaltlampe
Sie ermöglicht eine in Länge und Breite (Lichtspalt) bzw. Einfallswinkel veränderliche Beleuchtung der vorderen Augenabschnitte einschließlich der Linse.
Durch die damit möglichen speziellen Beleuchtungsarten (direkte, indirekte, regrediente, streuende sklero-corneale Beleuchtung) lassen sich bestimmte Veränderungen der Hornhaut, der Linse und des Glaskörpers besser darstellen.
Zur Übersichtsbetrachtung der vorderen Augenabschnitte (Bindehaut / Hornhaut / Iris / Linse) wie sie üblicherweise bei der Augendiagnose erfolgt, ist eine Spaltlampe nicht notwendig.
2. Das Mikroskop
Anforderung
Optimale stereoskopische Betrachtungsmöglichkeit in Bezug auf Abbildungsqualität und Helligkeit
wählbare Vergrößerung (5x – 30x)
Optische Güte
Eine optimale Entspiegelung (Vergütung) aller Glasflächen führt zu einem deutlichen Helligkeitsgewinn bzw. geringerem Lichtbedarf (Blendung!). Das ist bei allen neueren Mikroskopen Standard.
Vergrößerung
ein mehrstufiger Vergrößerungswechsler mit festen Vergrößerungsstufen liefert immer die gleichen Abbildungsmaßstäbe. Das ermöglicht eine bessere Beurteilung der Größenverhältnisse.
Ein stufenloser Vergrößerungswechsler (Zoom) liefert übergangslos variierende Abbildungsgrößen und damit einen optimalen Abbildungsmaßstab. Das war bei der analogen Fotografie ein Vorteil, weil man den Bildausschnitt auswählen konnte. Mit der digitalen Fotografie hat sich das erübrigt.
3. Die Mechanik
verbindet Mikroskop und Beleuchtung und dient der exakten Positionierung (Ausleuchtung und Scharfstellung)
Anforderung
Einfache Bedienung in allen Funktionsebenen des Mikroskops
– in der Vertikalebene: Höhenzentrierung
– in der Horizontalebene rechts/links: Seitenzentrierung
– in der Horizontalebene vor/zurück: Fokussierung
Einhandbedienung
Sie ermöglicht die Einstellung in der Horizontalebene und die Höheneinstellung mit einem einzigen Steuergerät: 3-Koordinatensteuerhebel („Joystick“) und ist bei neueren Geräten fast Standard.
Zweihandbedienung
Die zur Zentrierung und Fokussierung notwendigen Bewegungen werden mit verschiedenen Steuerteilen vorgenommen
Einfache Lampe
Eine bewegliche Beleuchtungseinrichtung ist nötig, damit das Auge von beiden Seiten ausgeleuchtet werden kann.
Der Abstand zum Auge variiert und eventuelle Helligkeitsunterschiede müssen durch die Lichtstärke ausgeglichen werden.
Manche Mikroskope haben auch 2 Lampen, auf jeder Seite des Mikroskops eine.
Spaltlampe
Beleuchtungseinrichtung und Mikroskop sind miteinander verbunden. Das ermöglicht den Schwenk beider Komponenten um eine gemeinsame vertikale Achse: Spalt und Beobachtungsebene werden so gleichzeitig scharf gesehen und die Beobachtungsebene ist perfekt ausgeleuchtet.
Die besonderen Möglichkeiten der Spaltlampe wurden weiter oben beschrieben.
Die Dokumentation des Augenbefundes
dient der Archivierung, der Patientenaufklärung, Unterrichts- und Lehrzwecken.
Dieses Formular zum Einlegen in die Karteikarte können Sie sich kostenlos herunterladen: hier klicken (PDF)
Fotodokumentation
Mit Digitalkamera oder Smartphone
empfohlen: Bildgröße ≥6 MB bei möglichst geringer Kompressionsstufe
Standard: JPEG-Format oder TIF-Format (keine Kompression/große Datei).
Der Arbeitskreis wird zur digitalen Fotodokumentation Standardregeln in Bezug auf Bildqualität (Auflösung, Farbqualität, Kontrast) und Bildbearbeitung (Autorenschutz, Sicherung des „Originals“ usw.) erarbeiten.
Videodokumentation
Vorteil gegenüber der „starren“ Fotoaufnahme: Pupillenspiel lässt sich darstellen. Voraussetzungen
Fotografieren durch das Mikroskop: Digitalkamera (empfohlen) Strahlenteiler Fotoansatz, evtl. Aufweitoptik zur Vermeidung von Vignettierungen (schwarze Ecken) in der Abbildung
Fotografieren ohne Mikroskop
zur reinen Dokumentation („für die Karteikarte“) genügen bereits einfache digitale Kameras. Zur Erzielung höherer Abbildungsmaßstäbe benötigt man eine Kamera mit hochwertigem Objektiv und wahlweise weiteres Zubehör (Vorsatzlinsen, Zwischenringe, Balgengerät, hochwertiges Makroobjektiv, Fernauslöser).
Weitere Möglichkeiten
EDU (Lebermann)
Irisexplorer Set